An die Maschine, fertig, los…millicamp 2017

Endlich ist ein kleiner Traum von mir in Erfüllung gegangen. Ich habe das erste #millicamp veranstaltet. Schon lange habe ich darüber nachgedacht, Anfangs sollte es ganz woanders stattfinden. Warum aber eigentlich nicht in der schönen Oberlausitz, fragten wir uns irgendwann. Ich musste nicht lange überlegen bis mir als Veranstaltungsort der Trixipark in Großschönau eingefallen ist. Ich selbst war als Kind das ersten und leider auch letzte Mal im dazugehörenden Freizeitbad. Man reist ja selbst meist eher in die Ferne. Nach dem ersten Telefonat folgte ein Treffen, ich schaute mir den Ort des Geschehens an und die Ferienhäuser. Danach war für mich klar, dort müssen wir hin und das Nähcamp stattfinden lassen. So viele Ideen schwirrten in meinem Kopf umher und irgendwie hatte ich Angst. Nachdem ich mich wieder sortiert hatte ging es dann los. Ein Plan musste her. Wann? Wie lange? Was wird genäht? Will überhaupt jemand kommen? Ohje, da war sie wieder, die Unsicherheit. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Als das Wann und Wie lange geklärt war, brauchte ich noch zwei “Buddys” die mich unterstützen. Die liebe Anna von Tidöblomma kam mir da sofort in den Sinn. Wir arbeiten schon ein paar Monde zusammen, ich nähe in ihrem Stoffteam und ein gemeinsames Projekt haben wir auch schon zusammen bewältigt. Perfekte Voraussetzung würde ich sagen. Anna war sofort angetan von der Idee und wir überlegten uns ein gemeinsames  Projekt was wir zum Event nähen wollen. Ich wünschte mir ein Cadigan, dieser geht für Jungs und Mädchen, perfekt also. Anna gradierte den Schnitt und unsere Mädels durften vorab fleißig testen. Der Schnitt stand also, aber irgendetwas fehlte noch. Im letzten Jahr durfte ich die tolle Bekanntschaft mit Franzi machen. Franzi ist der kreative Kopf von “von Lange Hand” und näht und erstellt Schnitte unter diesem Label. Sie ist spezialisiert auf kindgerechte Kleinigkeiten wie Kuscheltiere oder wahnsinnig toll gemachte Spielhäuser. Und natürlich für Applikationen. Dazu muss ich noch fix einwerfen, Applis sind meine persönlichen Feinde :-D. Franzi war wie Anna, total begeistert von der Idee und von nun an, wuchs die ganze Aktion immer mehr zusammen. Franzi entwarf für das Camp extra ein paar Vorlagen, passend zum Herbst. Es konnte also losgehen. Moment, da fehlt doch immer noch etwas?! Genau, ein Goodiebag für jeden Teilnehmer musste noch her. Damit ich meine privaten Schätze nicht teilen musste, durften mir andere dabei helfen. Ich bin so so stolz und unendlich dankbar, den ganzen Firmen und Menschen, die mich dafür unterstützt haben. Jeder einzelne Goodiebag war ein Unikat. Es versteckten sich darin um die 3 Meter Stoff und ganz viele tolle Kleinigkeiten wie Handmaaße, Garn, Schlüsselanhänger, Bommelborte, Postkarten und vieles mehr. Ein Traum kann ich euch sagen. Bist zum Schluss war ich damit beschäftigt die Goodiebags zu füllen. Nun stellten wir uns die Frage, wie dieser riesengroße Karton aus der Wohnung geschweige denn ins Auto sollte. Gut das man Männer hat, sag ich nur. Endlich war es soweit. Nachdem ich den Minimann bei Oma abgeliefert habe fuhr ich weiter Richtung Trixi. Einige Mädels waren schon angekommen und bezogen bereits ihre Häuser. Am Abend versammelten wir uns zu einer kleinen Rund im Haus 7. Wir aßen gemeinsam und quatschten bis uns fast die Augen zufielen. Mir plumpste wirklich ein großer Stein vom Herzen, alle lieb, alle nett, keine Zicken, alles super. Das ist ja nicht selbstverständlich in “der Szene”. Ich konnte also beruhigt schlafen gehen. Am nächsten Morgen trafen wir uns zu Frühstück und starteten voller Power in den wohl längsten Nähtag. Nach kurzer Vorbereitung konnten wir gegen 12 Uhr unsere Tische beziehen. Schnell fand jeder seinen Platz und war nun voller Erwartungen. Puh, da war er, der Moment der Ansprache. In so etwas war ich noch nie gut, weder in der Schule beim Gedicht vortragen noch sonst wo. Gemeinsam mit Franzi haben wir das aber ganz gut gemeistert. Wie gern hätte ich in diesen Momenten auch Anna an meiner Seite gehabt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte sie uns an dem Wochenende leider nicht begleiten. Was sehr schade war. Jede Teilnehmerin durfte sich jetzt gegen Vorstellung ihr Goodiebag abholen. Also musste nicht nur ich vor allen sprechen, jeder war dran. An die Maschine, fertig, los hieß es. Alle Mädels schnappten sich nun ihr Schnittmuster und begannen die Stoffe zuzuschneiden. Das ist ja schon chaotisch wenn man allein bei sich Zuhause zuschneidet. Stellt euch das jetzt mal bei 20 Mädels vor, das war ein Spaß. Es dauerte nicht lang und die ersten Maschinen wurden angeschmissen. Zugleich war das Interesse an Franzis Applis sehr groß und so nähten wir also los. Und wir nähten und nähten und nähten… Zwischendurch kamen immer mal wieder ein paar interessierte Besucher an unseren Tischen vorbei. Drei ältere Damen waren total begeistert und besuchten jede Teilnehmerin an ihrem Tisch mindesten 2x an diesem Tag. Und so verging die Zeit wie im Flug, draußen wurde es dunkel und alle waren noch fleißig am nähen. Eine kleine Pause machten wir, als der Pizzabote vor der Tür stand und uns das Abendessen brachte. Nach der Stärkung ging es weiter bis ca. 23 Uhr. Gern hätten einige noch weiter genäht aber die Aufräumarbeiten waren nicht ohne. Wir packten alle mit an, fegten und rückten die Tische zurück. Stopften Stoffreste in den Müll und naschten die letzten Häppchen weg. Was für ein Tag. Am nächsten Morgen, alle noch etwas müde am Frühstückstisch, stand der letzte Punkt an der Tagesordnung. Wir wollten eine Art Crashkurs machen, wobei die Mädels gezeigt und gesagt bekommen “wie komme ich zu einem schönen Bild”. Ein tolles Foto vom genähten Werk, vom eigenen Kind oder von sich selbst. Die Kamera verstehen, das wollten wir gern weitergeben. Dafür war mein Mann zuständig, der sein Hobby seit ein paar Jahren lebt und die Leidenschaft zum Beruf machen wird. Wir saßen also gemütlich im Haus 7 und hörten ihm gespannt zu. Nach ein paar Worten holten die Mädels ihre Kameras hervor und waren gespannt bei der Sachen. Es vergingen gut zwei Stunden wie im Flug. Wir nehmen aus diesem tollen Wochenende ganz viele Erfahrungen mit. Wir wissen was beim nächsten Mal noch besser geht und was wir ändern können. Wir planen also für 2018 das nächste #millicamp. Und nun für euch, ein paar Eindrücke von dem fantastischen Wochenende. Machts gut, eure Mary

 

Ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren. Alles für Selbermacher, byGraziela, Albstoffe, Astrokatze, Tidöblomma, Snaply, Prym, NähPark Diermeier, Hildmade, Tolimoli und Susann (du weißt wer gemeint ist).

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